© Anna Kuisl

Grünstein-Umfahrung

Ein Urlaubstag in den Mieminger Alpen

26.01.2022

Eine besondere Unternehmung in diesen wilden Zeiten: wir fahren ins Ausland!

In zwei Fahrgemeinschaften reisen wir an einem wunderbaren arbeitsfreien Mittwochmorgen über die Österreichische Grenze und treffen uns um 8:15 am Parkplatz der Marienbergbahn in Biberwier. Nachdem sich alle noch eine warme Schicht angezogen und manche die Felle von den Skiern wieder abgezogen haben, steigen wir in den Sessellift ein und legen die ersten Höhenmeter drahtseilunterstützt zurück.
Oben am Marienberg angekommen, stellen wir fest, dass eine der Sonnenbrillen den Kampf gegen den Liftbügel verloren hat und jetzt noch beim Einstieg der Marienbergbahn II im Schnee liegt. Nachdem es auch für die Liftbetreiber noch recht früh ist und sie die Brille nicht finden können, muss unser Guide selbst eine Extrarunde drehen und sie zurückholen.

Wieder vereint starten wir gut gelaunt in die ersten Höhenmeter der weit bekannten Grünstein-Umfahrung. Schon nach einer kurzen Strecke über die Piste gelangen wir in freies Gelände und spüren die ersten warmen Sonnenstrahlen im Gesicht – bei so einer traumhaften Wettervorhersage mussten sich sogar die mit Sonnencreme einschmieren, die es nur tun, wenn es wirklich unbedingt nötig ist (auch die Handrücken sollten bei diesen frühlingshaften Temperaturen nicht vergessen werden!).

In Reih und Glied geht es in Philippes perfekt angelegter Aufstiegsspur über Pisten-ähnlich harten Schnee in Richtung Hölltörl. Oben angekommen fragen wir uns kurz „Wo zur Hölle ist der Schnee?“ Dann fellen wir schnell im kalten Wind das erste Mal (bzw. zweite Mal für manche) ab und schwingen uns hinab in die heiße Hölle. Nach dieser ersten kurzen, aber spaßigen Abfahrt im östlich ausgerichteten Hang fellen wir ein weiteres Mal auf und freuen uns beim Aufstieg Richtung Grünsteinscharte auf die bevorstehende Abfahrt im Nordhang. Auf der Scharte angekommen machen wir eine ausgedehnte Pause in der Sonne und bewundern die überraschend zahlreichen weiteren Tourengeher, die heute ebenfalls draußen am Berg sein können, anstatt zu arbeiten.

Frisch gestärkt fahren wir hinunter ins Brendlkar. Widererwarten hat sich sogar hier auf der Schattseite ein Harschdeckel gebildet, der jedoch noch dünn genug ist, um ein paar genussvolle Schwünge in den Schnee zu ziehen. Wieder bauen wir die Skier um und steigen wenige Höhenmeter Richtung Tajatörl auf. Nach diesem letzten Aufstieg geht es ein paar weitere Meter hinab durch freies Skigelände, am Brendlsee vorbei in Richtung Ehrwald. Über die Loipe gelangen wir skatend und laufend ins Skigebiet und beginnen mit der Suche nach einer Hütte mit Sonnenterrasse. Durch einige Hütten-Ruhetage und den noch nicht ganz so frühlingshaften Sonnenstand verschlägt es uns letztendlich in die Brentalm an der Talstation der Ehrwalder Almbahn. Gemütlich ratschend lassen wir die Tour bei Cappuccino, Bier, Suppe und Apfelstrudel ausklingen, bis uns der Skibus zurück nach Biberwier bringt.

Vielen Dank Philippe, für den super schönen Tourentag bei Kaiserwetter!
Deine Skitourenfreundinnen* & Dominik

*Christl, Conny, Jenny, Outi und Anna

Text: Anna Kuisl